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Aritkel auf Englisch: (darunter der Artikel auf deutsch)
Good article in an englisch blog (little mistake: Ralph Boes isn´t member of the pirate party)
Sell-out of morals and humanity – starvation accepted again in Germany
Germany enjoys aiming an accusing finger at other countries and drawing attention to their human rights shortcomings. Compliance with the Convention on Human Rights is required for accession to and trade with the EU. But while Germany aims her finger so accusingly at the outside world, she sells out Das Volk in her shadows.
"What should not be, cannot be"; the German Federal Government glossed over the poverty report. Facts are kept hidden by wilful blindness. The richer classes have enjoyed surging wage rises, while for the poor income has fallen. As it would be too much to read such facts in the poverty report on top of actually living its reality, the government snipped out such data to avoid offending "the population’s sense of justice".
The government also chose not to mention that the ideal of full employment can now only be feigned at the cost of an adequate income. It prefers to assert that decreasing real wages are an "expression of structural improvements" in the labour market.
As in the motto, "See no evil, hear no evil, speak no evil", the German folk stands before a government of deaf, dumb and blind politicians unable to comprehend that the situation in Germany has already changed dramatically. Das Volk lives in a country where no one need starve.
The social legislation dubbed Hartz-IV by the public and praised by economic pundits has not only opened the gates to forced labour, but, besides forcing salary decreases, expanding the low-pay sector, and exciting a mood of sedition towards benefit recipients, it has also reintroduced hunger and homelessness.
While one governmental hand cuts benefits, the other covers a face that refuses to see or hear the growing hardship in Germany. In light of justified taxpayer expectations that benefit recipients should ‘earn their keep’, there is public sympathy for further cuts to welfare benefits already proven too low. Thus more than 1 million sanctions were imposed last year (sanctioning is the curtailment of benefits when regulatory requirements are not obeyed). 10,400 people have been denied their right to any welfare assistance! Gripped by the well-tended prejudice that the poor are lazy good-for-nothings, those on welfare are constantly demonised. The high number of sanctions was reported as a success by the Federal Employment Agency.
Ralph Boes, a campaigner for unconditional basic income lecturing full time on a voluntary basis, recently made public the grave consequences of the "Hartz-IV" system. Instead of hiding away from the stigma of Hartz-IV sanctioning or choosing humiliating workarounds such as collecting returnable bottles, scrounging, or borrowing from friends, in reaction to a 90% sanctioning he starved publicly for over 3 weeks. Where those sanctioned normally drop off the statistics, disappearing from the politicians´ radar on being banished from the game, Boes wants to expose this inhuman practice as transparently and publicly as he can.
Not only does Hartz-IV render 8 articles of German constitutional law inoperative, the Conventions on Human Rights, so quickly referenced when highlighting the failings of others, are treated with contempt by Germany. We are to forgo our rights to food, clothing, shelter, and medical treatment when we sign on. Article 5 of the Conventions on Human Rights states that no one may be subjected to humiliating treatment or punishment. Sadly, German human dignity has little value. Human rights are only granted to those who can afford them. We are a people divided into taxpayers and benefit recipients. The latter are forced to forfeit their basic rights.
" Moreover, the Committee calls on the State party [Germany]to integrate human rights into the implementation of the anti-poverty programme, paying thereby particular attention to the disadvantaged and marginalized groups."
United Nations’ Economic and Social Council, May 2011.
Diana Aman
Der deutsche Orignaltext:
Ausverkauf der Moral und Menschlichkeit – Hungern in Deutschland wieder üblich
Deutschland zeigt mit dem Finger gerne auf andere Länder, um die dortige Menschenrechtslage anzuklagen. Für einen EU-Beitritt und sogar für den wirtschaftlichen Handel wird die Einhaltung von Menschenrechtskonventionen verlangt. Doch während man nach vorn noch mit dem Finger zeigt, wird hinter dem Rücken die Menschlichkeit schon längst verkauft.
Nach der Devise: es kann nicht sein, was nicht sein darf, beschönigt die Bundesregierung nun den deutschen Armutsbericht. Die Tatsachen sollen verschleiert werden, indem man die Augen vor ihnen einfach verschließt. Die Lohnentwicklung war im oberen Bereich positiv steigend. Hingegen sanken die Löhne im unteren Bereich. Da es gar zu schrecklich wäre, würden die Menschen diese Tatsache, die sie täglich erleben auch noch in einem Armutsbericht lesen müssen, streicht die Regierung diese Passage lieber, aus Angst, das „Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung“ zu verletzen, heraus.
Auch die Tatsache, dass das Ideal Vollbeschäftigung nur noch auf Kosten eines angemessenen Einkommens vorgetäuscht werden kann, wurde lieber heraus genommen. Lieber möchte man verkünden, dass sinkende Reallöhne „Ausdruck struktureller Verbesserungen“ am Arbeitsmarkt seien.
Nach dem Motto: Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen, steht die deutsche Bevölkerung vor einer Regierung von blinden, tauben und stummen Politikern, die nicht begreifen können, dass sich die Lage in Deutschland schon längst dramatisch geändert hat. Wir leben nicht mehr in einem Land, in dem niemand verhungern muss.
Die als wirtschaftlich förderlich gepriesenen Sozialgesetze, in der Bevölkerung Hartz-IV genannt, haben nicht nur das Tor zur Zwangsarbeit geöffnet, sondern führen neben der Senkung der Löhne, dem Ausweiten des Niedriglohnsektors und einer Stimmung der Volksverhetzung gegenüber den Leistungsempfängern zu Hunger und Obdachlosigkeit.
Während man auf der einen Seite die Sozialleistungen streicht, stellt man sich blind und taub, wenn es darum geht, die Zunahme des Elends in Deutschland zu realisieren. Mit Verweis auf eine berechtigte Erwartung seitens der Steuerzahler auf Gegenleistung der Leistungsempfänger fühlt man sich berechtigt, die ohnehin schon als zu gering erwiesenen Sozialleistungen zu kürzen. So wurden im letzten Jahr über 1 Millionen Sanktionen verhängt, was Geldentzug bedeutet, wenn den Anforderungen der Behörden nicht nachgekommen wird. 10.400 Menschen verloren ihren Anspruch auf Unterstützung vollständig! In dem Wahn, Menschen seien zu faul zum Arbeiten und ruhten sich nur auf Sozialleistungen aus, straft man die Leistungsbezieher aufgrund eines Generalverdachtes gerne ab. Die hohen Sanktionszahlen wurden von der Bundesagentur für Arbeit als Erfolg vermeldet.
Ralph Boes, ein Dozent für bedingungsloses Grundeinkommen, der vollzeit, ehrenamtlich arbeitet, hat die fatalen Konsequenzen des Hartz-IV-Systems nun öffentlich gemacht. Anstatt sich unter dem Stigma der Hartz-IV-Sanktion zu verstecken, erniedrigende Auswege wie Sammeln von Pfandflaschen, Betteln oder Verschuldung bei Freunden zu wählen, hungerte er über 3 Wochen öffentlich. Während alle Betroffenen normalerweise einfach aus der Statistik verschwinden, in die Vogelfreiheit vertrieben aus dem Blickfeld der Politiker entfallen, wollte er diese menschenverachtende Praxis gesellschaftlich vorführen.
Nicht nur das deutsche Grundgesetz wird in 8 Artikeln außer Kraft gesetzt. Auch die Menschenrechtskonventionen, die Deutschland sich so gerne nach außen auf die Fahne schreibt, werden mit Füßen getreten. Wir müssen uns von dem Glauben verabschieden, dass es in Deutschland ein Recht auf soziale Sicherheit, ein Recht auf Nahrung, Kleidung, Wohnung und ärztliche Versorgung gibt. Niemand dürfe erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden, heißt es im Artikel 5 der Menschenrechtskonvention. In Deutschland hat man die Menschenwürde verkauft. Die Grund-und Menschenrechte gelten nur noch für die, die sie sich leisten können. Das Volk wird gespalten in Steuerzahler und Leistungsempfänger. Letztere haben ihre Grundrechte verwirkt.
Diana Aman